Bergturnfahrt 2013 – Grindelwald

Gruppe 1, Gruppe 2 oder Gruppe 3, das war bei der Abreise am Samstagmorgen das grössere Problem als die aktuelle Wetterprognose. Trotzdem fanden im Schnellzug nach Bern alle einen angenehmen Platz. Noldi, unser kompetenter Reiseleiter gab die letzten Anweisungen, z.B. wie man in Bern am schnellsten den Zug wechselt oder wie die Wanderung in Grindelwald auch beginnen soll, sofern dann die Gruppeneinteilung perfekt funktioniert. Wenn ich da an die Turnstunden denke, wird es wohl eine Kaffeelänge dauern.

Ich selber schloss mich der Gruppe1 an und kann daher auch nur für diese Gruppe rapportieren. Nach dem Gepäckdepot und dem chaotischen Zimmerbezug, dies natürlich auch stellvertretend für die Gruppe mit dem Reiseleiter, der sich mit seiner Gruppe 3 in Richtung Grosse Scheidegg aus dem Blickfeld verabschiedete, ging`s endlich los.

Mit der Gondelbahn fuhren wir bis zur Station First , 2168 m und selbstverständlich immer mit der Eigernordwand im Rücken. Den versprochenen Kaffee nahmen wir auf der Terrasse des Bergrestaurants First ein. Das ganze Panorama mit Eiger, Mönch und Jungfrau beeindruckte alle sehr, auch wenn sich die bekannte Nordwand teilweise in Nebel hüllte. Vom First aus wanderte die Gruppe 2 über den Bachalpsee, 2265 m, zum Waldspitz, 1903 m. Die Gruppe 1 wählte den Aufstieg zum Faulhorn, 2681m. Anfänglich präsentierte sich der Weg noch leicht bis mittelschwer, gemäss Prospekt teilweise sogar Kinderwagentauglich(?). Der Bergpfad Richtung Faulhorn zeigte aber ab dem Bachalpsee bald seine Tücken und stieg happig an. Der Blick zurück via Bachalpsee und in Richtung Schreckhorn, Wetterhorn entschädigte die ersten Schweisstropfen (Foto 2).

Wie üblich trennte sich in der Gruppe die Spreu vom Weizen, oder besser gesagt von den „Schnellen“ und den „Gemütlicheren“. Abwechslungsweise zwischen Sonne und Nebelschwaden erreichten wir glücklich und zufrieden die „Beiz“ auf dem Faulhorn. Zuerst gab es einen warmen Kaffe und dann ein wohl verdientes Bier, das allerdings wegen der kühlen Brise nicht auf der Terrasse, sondern im Restaurant eingenommen wurde.

Nach kurzem Aufenthalt genossen wir unser Picknick, etwas unterhalb vom Faulhorn, an einer windgeschützten Stelle. Mit einem spendierten Schluck „Roten“ wurden wir auf die steile „Talfahrt“ vorbereitet. Von 2681 m runter auf 1800 m, das war ja richtig „Noldilike“, mit dem Unterschied, dass dieser gemütlich in einer Beiz auf der grossen Scheidegg sein Bierchen genoss, punkt, pasta, amen! Wir jedoch schlugen uns so redlich über Geröll und Alpwiesen zur Bussalp durch. Einzig der Peter konnte es nicht lassen und übte noch Rollen vorwärts und seitwärts, jedoch ohne grossen Verlust, aber mit etlichen „Blesi“ und blauen Flecken. Aber ein Polier kennt keine Schmerzen, höchstens einen „Klaren“ aus dem Fläschli. Nach dem wohlverdienten Trunk im Restaurant führte uns das Postauto auf einer wunderbaren Panoramastrasse direkt nach Grindelwald, vorbei an wunderbaren Berner Chalets.

Nach erfolgter Retablierung trafen sich alle drei Gruppen zum Apero und anschliessenden Nachtessen im Restaurant des Hotels Hirschen. Hunger hatten wohl alle, aber nur die Chefin konnte uns vom schönen Salatbuffet zurückhalten. Das schöne Hotel, in vierter Generation von Patrick und Sabine Bleuer geführt, ist eigentlich ein Garni-Hotel. Da wir aber eine grosse Gruppe unter dem Namen Arnold Binder darstellten (merksch öppis !!), wurde für uns und nur für uns, extra ein perfektes Menü zubereitet mit Salatbuffet, Bündner Gerstensuppe (super), Schweinsbraten, Kartoffelstock, Gemüse und einem Coup Dänemark. Dani verschlang so viel Dänemark, dass er am Schluss dänisch parlierte.

Der Abend klang am grossen runden Tisch in geselliger Runde, im Kreise der ganzen MR (jetzt begann Noldi endlich zu begreifen, dass seine Kumpels von der Männerriege sind und zusammen mit der Chefin, sehr gemütlich und zufrieden aus. Ein Tag der schöner nicht hätte sein können.
Der Sonntag wäre eigentlich in drei Sätzen abgehackt, denn Niesel und Nebel verhüllten eigentlich alles was früher noch klar war. Zum Beispiel die Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau; die Sicht auf die enttäuschten Wanderer und die Aussicht auf Besserung. Sogar Antonio war so enttäuscht, dass er mit den neuen Schuhen kurzerhand abreiste.

Nach dem sehr guten Frühstück entschied man sich trotz des miesen Wetters, mit der Sesselbahn auf den Männlichen zu fahren und auf die kleine Scheidegg zu wandern. Nur die Chinesen auf dem Männlichen waren besser mit Regenbekleidung ausgerüstet als wir. Gemeinsam wanderten alle Gruppen zur kleinen Scheidegg und es ist wahrlich kein Lug, einen kleinen Moment lang schien die Sonne und das war es.

Das letzte noch mögliche Wanderstück nahmen doch einige unter die Füsse und gelangten in einer Stunde bis Alpiglen. Dann aber war die Luft draussen und man gönnte ein gutes Mittagsmahl, nota bene begleitet von einer Ländler Kapelle (Foto 3).

Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel machten wir uns bereit, die lange Rückreise via Interlaken, Brünig und Luzern anzutreten. Dem kompetenten Reiseleiter, Noldi Binder und seinen Etappenleiter danken wir ganz herzlich. Auch wenn das Wetter diesmal nicht den erhofften Idealen entsprach, haben wir dennoch zwei schöne und zufriedene Tage verlebt.

Teilnehmer

Arena Sebastian, Burger Christian, Dober Ruedi, Ebnöther Franz, Edler Peter, Essig Bruno, Gribi Fritz, Heierli Erich, Heierli Fritz, Horber Robert, Horisberger Rolf, Hunn Paul, Knecht Guido, Kollar Antal, Längle Arthur, Lengen Ruedi, Lottenbach Charly, Meier Dani, Portaluri Antonio, Roth Ruedi, Schönbächler Charles, Topic Goran, Zahner Georges

Reiseleiter

Noldi Binder

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